MUSIKALISCHE LESUNG IM ADVENT: DIE ELFEN

Tom Quaas Lesung
Ercole Nisini Renaissance Posaune
Peter Kuhnsch historisches Schlagwerk

Eine märchenhafte Erzählung des Romantikers Ludwig Tieck und ein musikalisches Echo 

Ticketpreis: 25 €

Programm

Ludwig Tieck, „Die Elfen“, umrahmt von Musik von Ercole Nisini für Posaune und Schlagwerk historischer Bauweisen

Ercole Nisini und Tom Quaas, Foto: Paula Henke-Quaas
Ercole Nisini und Tom Quaas, Foto: Paula Henke-Quaas

Abseits eines wohlhabenden Dorfes mit fruchtbaren Feldern und hellen Häusern liegt eine finstere Zigeunerhütte im Tannengrund, wo sich niemand hintraut. Die Nachbarskinder Marie und Andres machen einen Wettlauf um den Grund, und Marie nimmt die Abkürzung. Sie trifft das Elfenkind Zerina, das ihr viele schöne Dinge zeigt: Blumen, den Palast, Zwerge mit Gold, Feuerwesen. Morgens kommt der Vogel Phönix, der die Ankunft des Königs und damit noch mehr Fruchtbarkeit ankündigt, den Marie aber nicht sehen darf. Sie bekommt einen Goldring mit rotem Stein zum Abschied und die Mahnung, zu schweigen. 

Es sind sieben Jahre vergangen. Marie muss allen erzählen, sie hätte sich verirrt und wäre in einer fernen Stadt erzogen worden. Die schöne Fünfzehnjährige ist zum Grafen bescheiden, doch nicht verlegen, denn sie kennt viel höheres, und ernst. Sie findet bei ihrem feinen und klugen Kind Elfriede ein Elfengoldstück und beobachtet es in einer einsamen Laube mit Zerina. Als ihr Mann Andres wieder auf die Zigeuner schimpft, entfährt ihr ein Widerspruch, und da er höhnt, zeigt sie ihm die Elfe. Auf seinen erstaunten Laut fliegt diese zornig fort. Nachts donnert es, der Fährmann erzählt, wie ein großer Mann viele lichte Gestalten über den Fluss setzte. Die Landschaft verdorrt, Tochter und Mutter sterben in Wehmut, die anderen ziehen weg.

Ludwig Tiecks berührende Erzählung handelt von Naturschönheit, menschlicher Schwäche und von Respekt. Der wunderbar zur Jahreszeit passende Text tritt an diesem Abend in einen Dialog mit Musik unter anderem von Ercole Nisini, Jakob van Eyck und Marin Marais für Posaune und Schlagwerk historischer Bauweisen. Sie greift das Sphärische auf, spendet Hoffnung und entfaltet eine ureigene Zauberkraft.