Clemens Christian Poetzsch
Foto: Sandra Ludewig
Seine ersten Klavierstunden erhielt der in Dresden aufgewachsene Clemens Christian Poetzsch vom Großvater, einem Opernsänger. Bis dato von Bach, Schubert und Clementi geprägt, bekam Clemens im Alter von zehn Jahren vom Vater ein Notenheft mit Frank-Sinatra-Standards geschenkt, das seine Ohren weiter öffnete und dazu führte, dass er schon bald Mitsing-Klassiker in der nachbarschaftlichen Bar spielte. Dort, am Klavier neben der Küche, fing es an: Poetzsch improvisierte, spielte mit Songstrukturen aus dem Umstand heraus, dass die Notenblätter jedes Mal herumwirbelten, wenn ein Kellner durch die Flügeltür ging.
Während seines Klavier- und Kompositionsstudiums verbrachte Poetzsch seine Freizeit am liebsten in Jazz- und Improvisationsbands. Er entdeckte elektronische Musik und was mehr aus Spaß und dem Verlangen „Umgebungen zu suchen, in denen ich mich überraschen konnte“ heraus begann, prägte seine Musik zunehmend. Mit der Band MASAA veröffentlichte Poetzsch drei Alben und tourte im Auftrag des Goethe-Instituts durch Afrika, Jordanien, den Libanon und die Türkei. Neben seiner Solo-Arbeit arrangierte und produzierte er für Daniel Hope und stand mit Sven Helbig, Till Brönner und dem Dogma Chamber Orchestra auf der Bühne. Poetzschs Zugang zum Experimentieren wie zum Kollaborieren besteht schlicht darin, einzutauchen und zu schauen, was nach dem Prinzip ‚Trial and Error‘ funktioniert. Die Alben „The Soul of Things“ und „Remember Tomorrow“ zelebrierten die flüchtigen und unbeschreiblichen Momente, die seine Kreativität leiteten. „Chasing Heisenberg“ erschien 2022 als letztes Album einer Trilogie voller Hingabe an die zufälligen Funken der Schönheit, die ihn inspirieren. 2023 erschien mit „The Upright Reframings“ seine EP mit fünf alternativen Versionen aus „Chasing Heisenberg“, eingespielt auf dem alten Klavier seines Großvaters.